Trainspot

Roland und ich fahren mit seiner Lok vom Bahnhof Bremen Neustadt zu einem Hühnerfuttermittelmischwerk in Twistringen. Angehängt war ein Güterzug aus 34 Uacs Waggons, beladen mit 1800 Tonnen entöltem Maisschrot.
Diese Menge wird zwei bis dreimal wöchentlich angeliefert, zeitnah weiterverarbeitet und wieder abtransportiert.

Während der Fahrt erzählt er von knapp zwei Millionen Litern Kerosin, die täglich per Einenbahn von Wilhelmshaven zum Flughafen Leipzig gefahren werden. Wir sprechen über Eisenbahninfrastruktur, darüber, warum wir lieber auf dem Fahrrad fahren als im Auto, über Industrie, Umwelt und Landschaft und Roland demonstriert, wie seine Lok mit 2700PS in unter 15 Sekunden von 0 auf 200 km/h beschleunigt.

Als Freiberuflicher Lokführer springt Roland für einen reibungslosen Liefer- und Produktionsablauf oft kurzfristig ein und fährt unterschiedlichste Güter und Waren.

Seit den 80er Jahren schießt Roland Fotos von Lokomotiven und Verkehrsinfrastrukturen.

Die Arbeit Trainspot habe ich für die Ausstellung Von Wolkenschäden in der GAK - Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen, entwickelt.
Auf meine Einladung hin, stellte Roland Sandkuhl sein gesamtes Bildarchiv für die Ausstellungsdauer zur Verfügung. In einer, durch Schwerlastregale mit dem Bilderarchiv abgegrenzten Raumecke wurden ausgewählte Dias die zwischen 1982 und 2018 entstanden, über einen Carousel Diaprojektor präsentiert.

Felix Dreesen in Kooperation mit Roland Sandkuhl
1982–2018/2021
Diaprojektor, Schwerlastregale, Diakästen, Dias
Maße variabel

Courtesy: Roland Sandkuhl

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